Wildkräuter-Steckbrief: Löwenzahn

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Der Löwenzahn (Taraxacum officinale) ist eine faszinierende Pflanze, die in vielen Teilen der Welt vorkommt und die wohl nahezu jeder kennt. Seine leuchtend gelben Blüten und die charakteristischen Pusteblumen sind ein vertrauter Anblick auf Wiesen, in Gärten und entlang von Straßenrändern. Seine lange und kräftige Pfahlwurzel ärgert jeden, der ihn an einer unerwünschten stelle herausreißen will und manche sehen ihn einfach als lästiges Unkraut. Doch der Löwenzahn hat weit mehr zu bieten; ist er doch auch als Heilpflanze bekannt und lässt sich in allen Teilen verzehren oder weiter verarbeiten.

Lebenszyklus und Anpassungen

Der Löwenzahn ist eine mehrjährige Pflanze, die sich durch ihre ausdauernde Wurzel auszeichnet. Diese Wurzel speichert Nährstoffe und ermöglicht es dem Löwenzahn, auch unter schwierigen Bedingungen zu überleben. Die Blätter des Löwenzahns sind gezahnt und bilden eine Rosette, die eng am Boden liegt. Diese Anordnung hilft der Pflanze, Feuchtigkeit zu speichern und sich vor Austrocknung zu schützen.

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Die Blüten des Löwenzahns sind ein Magnet für Bienen und andere Insekten; sie blühen meist von April bis Juni. Sie produzieren reichlich Nektar und Pollen, was sie zu einer wichtigen Nahrungsquelle macht. Nach der Bestäubung entwickeln sich die charakteristischen Pusteblumen, die mit ihren federleichten Samen vom Wind fortgetragen werden. Dieser Mechanismus ermöglicht es dem Löwenzahn, sich effizient zu verbreiten und neue Lebensräume zu erobern.

Verwendung und Heilwirkung

Der Löwenzahn ist nicht nur eine hübsche Blume, sondern auch eine Heilpflanze. Seine Wurzeln, Blätter und Blüten werden in der traditionellen Medizin verwendet. Hier sind einige seiner Anwendungen:

  1. Entgiftung: Löwenzahnwurzeln werden zur Entgiftung des Körpers eingesetzt. Sie unterstützen die Leberfunktion und fördern die Ausscheidung von Giftstoffen.
  2. Verdauung: Löwenzahnblätter sind reich an Bitterstoffen, die die Verdauung anregen. Sie können als Salat oder Tee konsumiert werden.
  3. Vitamine und Mineralstoffe: Der Löwenzahn ist eine Quelle für Vitamine (A, C, K) und Mineralstoffe (Kalium, Eisen).

Wie kann man Löwenzahn verwenden?

Grundsätzlich lassen sich alle Teile der Pflanze verwenden. Besonders werden aber die jungen Blätter und Blüten verwendet; also ist die beste Erntezeit das Frühjahr.

  • Die Blüten können einfach abgezupft und direkt gegessen werden; sie haben einen angenehm süßlichen Geschmack.
  • Die Blätter, eher herb und würzig, lassen sich zu Salat, Smoothie oder Pesto verarbeiten. Je älter die Blätter sind, desto bitterer werden sie, also verarbeite am besten die jungen.

Du kannst die Blätter außerdem nutzen für

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  • Aufläufe
  • Suppen und Eintöpfe
  • im Risotto
  • als Spinat-Ersatz
  • im Kräuterquark
  • für Wildkräutersäfte oder Tees
  • Aus den getrockneten und fein vermahlenen Wurzeln lässt sich „Kaffee“ herstellen.

Und aus den Blüten kannst du leckeren Löwenzahn-Honig machen. Für 2 Gläser brauchst du

  • ca. 200 Löwenzahnblüten
  • 1 Liter Wasser
  • 1 unbehandelte Zitrone
  • 1 kg Zucker

So geht’s:

  • Junge Blüten bei Sonne pflücken; am besten im April oder Mai.
  • Die Blüten zunächst ausschütteln, um kleine Tierchen zu entfernen, dann unter fließendem Wasser gründlich abspülen.
  • Blüten in einen großen Kochtopf geben, mit dem Wasser aufgießen und die entkernte, in dünne Scheiben geschnittene Zitrone hinzugeben.
  • 15 min aufkochen und dann 24 Stunden (am besten über Nacht) durchziehen lassen.
  • Die Masse durch ein Leinentuch sieben und ausdrücken. Den gewonnenen Saft mit Zucker einkochen, bis eine Art Sirup entsteht.

Wichtig: Dabei immer gut umrühren; der Vorgang kann einige Stunden dauern! Die Masse sollte immer simmern. Zur Kontrolle kannst du einen Klecks auf eine Untertasse geben: ist die Konsistenz honigartig, ist es fertig. Den Löwenzahnhonig dann noch heiß in saubere Schraubgläser füllen.

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