Tofu war lange Zeit eher ein Nischenprodukt. Schwierig zu bekommen, wenig beliebt, geschmacklos und qualitativ eher mittelmäßig. Außerdem war die Auswahl beschränkt. Mittlerweile erfreut sich das gesunde Lebensmittel immer größerer Beliebtheit und findet immer häufiger Verwendung in unseren Küchen. Das liegt nicht zuletzt daran, dass sich immer mehr Menschen mit ihrer Ernährung auseinander setzen und sich bewusster ernähren. Vor allem bei Vegetariern und Veganern ist Tofu beliebt, dient er doch als sehr gute und vor allem proteinreiche Alternative zu Fleisch. Die erhöhte Nachfrage fördert wiederum die Qualität und Vielseitigkeit des Tofus; denn mittlerweile ist die Auswahl an Produkten recht groß. Wir stellen dir hier 4 gängige Sorten vor und sagen, wofür du sie benutzen kannst.
Was ist Tofu eigentlich?
Tofu, auch Bohnenquark genannt, besteht aus nur wenigen Zutaten: Sojabohnen, Wasser, Gerinnungsmittel. Die getrockneten Sojabohnen werden zu Beginn der Tofuherstellung in viel Wasser eingeweicht. Danach werden sie püriert, gekocht und anschließend gefiltert. Die entstandene Sojamilch wird abgekühlt und durch Zugabe eines Gerinnungsmittels lässt man das Eiweiß gerinnen. Die Masse wird dann gepresst, wodurch die feste Konsistenz des Tofus entsteht. Bei der Herstellung gibt es ein paar kleine Unterschiede, hauptsächlich im Wassergehalt. Dies ist entscheidend für die spätere Konsistenz des Tofus.
Tofu ist recht kalorien- und fettarm, enthält wertvolle Vitamine und Mineralstoffe, wie zum Beispiel Calcium, Eisen, Folsäure, Kalium, Phosphor, Magnesium, verschiedene B-Vitamine, Vitamin E und Isoflavone. Ausserdem enthält er kein Cholesterin und soll sogar cholesterinsenkend wirken.
Ursprünglich stammt Tofu aus China und Japan, wo er schon seit vielen Jahrhunderten hergestellt und in verschiedenen Formen zubereitet wird. Dort gibt es auch noch viele andere Sorten, die hier bei uns eher selten zu bekommen sind. Hier bei uns sind hauptsächlich die Sorten erhältlich, die wir dir hier vorstellen:
Naturtofu
Der absolute Klassiker; hieraus lässt sich einfach alles machen. Er ist von der Konsistenz meist eher (schnitt)fest, manchmal feiner, manchmal „poröser“, eher geschmacksneutral, so dass er gut den Geschmack von Gewürzen, Marinaden oder Saucen annimmt. Er lässt sich zum Kochen, Backen und Braten nutzen, würzig marinieren, als Eiersatz nutzen (zum Beispiel als „Scrambled Tofu“, der veganen Version des Rühreis). In Würfel geschnitten peppt er Suppen oder Eintöpfe auf, knusprig gebraten dient er als Salatbeilage, er lässt sich würzig einlegen als Tofu-Feta, du kannst ihn grillen, frittieren, panieren, zu Dips oder Saucen pürieren oder sogar ins Waffeleisen stecken.
Räuchertofu
Sozusagen der „würzige Bruder“ des Naturtofus. Er wird ähnlich hergestellt, dann aber noch über Buchenholz geräuchert, wodurch er eine dunkle Aussenfärbung und ein feines rauchiges Aroma bekommt. Die Konsistenz ist sehr fest, du kannst ihn sehr gut pur essen, zum Beispiel als Brotbelag oder Salatbeilage. Durch das Raucharoma ist er sehr gut für würzige, herzhafte Speisen geeignet, wie Eintöpfe, Quiches oder Pastasaucen. Genau so gut kann er aber auch zusätzlich noch gewürzt werden und ebenso wie Naturtofu gebraten, gegrillt, paniert oder frittiert werden.
Seidentofu
Seidentofu ist ein ganz spezieller Tofu. Im Vergleich zu den anderen Sorten enthält er mehr Wasser, was ihm eine ganz besondere Konsistenz verleiht: er ist sehr weich, fast schon crèmig und erinnert an stichfesten Joghurt oder Frischkäse. Geschmacklich ist er eher neutral, was ihn, neben seiner Konsistenz, perfekt macht für den Einsatz in süßen Gerichten und Desserts. Natürlich kannst du auch herzhafte Speisen damit zubereiten, doch häufig wird er bei crèmigen Gerichten genutzt, wie Dips, Crèmesuppen, als Quichefüllung, Käsekuchen, Desserts wie Mousse au Chocolat.
Gewürzter Tofu
Tofu gibt es auch bereits gewürzt, zum Beispiel mit Kräutern, Gewürzmischungen oder würzigen Gemüsestückchen in der Masse. Oft ist er zudem fermentiert, so dass er sich sofort roh verzehren lässt, ohne dass du ihn anbraten musst. Die gewürzten Tofus eignen sich besonders gut als leckere Würfel im Salat, als Brotbelag, auf der Tapasplatte, zum Picknick oder einfach so als gesunder Snack.
So bewahrst du Tofu am besten auf
Tofu kannst du ohne Probleme in Wasser ein paar Tage im Kühlschrank aufbewahren. Auch einfrieren lässt er sich; so hält er sich etwa 6 Monate. Dazu solltest du folgende Punkte beachten:
- Der Tofu kann entweder in seiner unbeschädigten Originalverpackung eingefroren werden, oder du nutzt einen luftdichten Behälter, der zum Einfrieren geeignet ist. Wenn du magst, kannst du ihn vorher auch in Stücke schneiden.
- Eingefrorener Tofu sollte möglichst langsam aufgetaut werden. Nimm´ ihn dazu aus dem Tiefkühlfach und lege ihn erstmal für ein paar Stunden in den Kühlschrank, am besten über Nacht. Danach kannst du ihn herausnehmen und bei Zimmertemperatur komplett auftauen lassen.
- Der aufgetaute Tofu enthält noch viel Wasser. Damit er bei der Verwendung dann nicht zu „schwammig“ wird, solltest du vor Gebrauch oder vor dem Marinieren möglichst die größte Menge Wasser aus dem Tofu herausdrücken. Dazu legst du ihn am besten zwischen zwei Teller und beschwerst den oberen, so gut es geht. Etwa eine halbe Stunde so liegen lassen.
- Bitte beachte, dass sich die Konsistenz des Tofus aufgrund des hohen Wasseranteils durch das Einfrieren verändern kann; auch zum Negativen.
Auf ihrem eigenen Foodblog „Ginger&Thyme“ teilt sie ihre liebsten veganen Rezepte und zeigt damit die unglaublich große und leckere Vielfalt, die die vegane Lebensweise mit sich bringt. Neben den Themen Kochen und Ernährung interessiert sich Britta unter anderem für Yoga, Fitness und Gaming. Schaut unbedingt auf ihrem Blog vorbei und folgt ihr auf Instagram @ginger_and_thyme, um keines ihrer Rezepte zu verpassen.
2 Kommentare zu “Tofu: 4 gängige Sorten und wofür du sie benutzen kannst”