Chicorée: Vielseitiges Gemüse mit großem Potenzial

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Chicorée ist ein gesundes Gemüse, das in der Küche oft unterschätzt wird. Mit seinem mild-bitteren Geschmack und den zahlreichen gesundheitlichen Vorteilen bietet er eine willkommene Abwechslung zu den üblichen Gemüsesorten. Im Moment hat Chicorée noch Saison, also ist es eine gute Möglichkeit, ihn jetzt frisch und knackig zu genießen. In diesem Beitrag zeigen wir dir dir alles, was du über das Gemüse wissen musst, warum Chicorée so gesund ist und wie du ihn in der Küche verwenden kannst.

Die Geschichte des Chicorée

Chicorée, auch bekannt als Zichorie, hat eine lange Geschichte, die bis ins alte Ägypten zurückreicht. Die Pflanze gehört zur Familie der Korbblütler und ist eng verwandt mit Endivien und Löwenzahn. Ursprünglich wurde er als Heilpflanze und Kaffeesurrogat („Kaffee-Ersatzstoff“) verwendet. Erst im 19. Jahrhundert entdeckte man in Belgien die Möglichkeit, das Gemüse unter bestimmten Bedingungen im Dunkeln zu treiben, wodurch die heute bekannte Form entstand. Diese Anbaumethode führte zur Entwicklung des typischen weißen, knackigen und leicht bitteren Chicorée, den wir heute kennen und schätzen.

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Anbau und Ernte

Chicorée wird in einem zweistufigen Verfahren angebaut. Zunächst werden die Wurzeln im Freiland kultiviert, wo sie während des Sommers heranwachsen und dann im Herbst geerntet werden. Anschließend werden die Wurzeln in einem dunklen, kühlen Raum in Erde oder Wasser getrieben. Durch den Lichtmangel entwickeln sich die weißen, zarten Blätter. Dieser Prozess, der als „Forcierung“ bezeichnet wird, dauert etwa drei bis vier Wochen. Die geernteten Chicorée-Köpfe sind anschließend bereit für den Verzehr.

Gesundheitliche Vorteile von Chicorée

Chicorée ist mit seinem besonderen Aroma nicht nur geschmacklich interessant, sondern auch äußerst gesund. Hier sind einige der wichtigsten gesundheitlichen Vorteile:

  1. Reich an Nährstoffen: Chicorée ist eine ausgezeichnete Quelle für Vitamine und Mineralstoffe. Er enthält hohe Mengen an Vitamin A, Vitamin K und Folsäure. Diese Nährstoffe sind wichtig für die Gesundheit der Augen, die Blutgerinnung und die Zellteilung.
  2. Ballaststoffe: Er enthält außerdem viele Ballaststoffe, die die Verdauung fördern und das Sättigungsgefühl steigern. Ballaststoffe tragen zur Regulierung des Blutzuckerspiegels bei und können das Risiko von Herzerkrankungen verringern.
  3. Antioxidantien: Weiterhin ist er reich an Antioxidantien wie Beta-Carotin und Lutein, die freie Radikale neutralisieren und somit Zellschäden vorbeugen können. Antioxidantien spielen eine wichtige Rolle bei der Prävention von chronischen Krankheiten und der Förderung der allgemeinen Gesundheit.
  4. Inulin: Chicorée ist eine natürliche Quelle für Inulin, einen präbiotischen Ballaststoff, der das Wachstum gesunder Darmbakterien fördert. Inulin kann die Verdauungsgesundheit unterstützen und unser Immunsystem stärken.

Verwendung in der Küche

Chicorée ist äußerst vielseitig und kann auf verschiedene Arten zubereitet werden. Hier sind einige Vorschläge, wie du ihn zubereiten kannst:

  1. Roh: Chicorée kannst du roh in Salaten verwenden. Die knackigen Blätter verleihen Salaten eine angenehme Textur und einen leicht bitteren Geschmack. Kombiniere ihn mit süßen Früchten wie Orangen oder Äpfeln, um den bitteren Geschmack auszugleichen.
  2. Gedünstet oder gebraten: Chicorée kannst du sehr gut dünsten oder braten; was seine leichte Bitternote mildert. Am einfachsten geht es, wenn du ihn in etwas Olivenöl mit Knoblauch und Zwiebeln anbrätst und mit einer Prise Salz und Pfeffer abschmeckst.
  3. Überbacken: Auch überbacken schmeckt das Gemüse wunderbar. Für den Klassiker wickelst du die halbierten Chicorée-Köpfe in Schinken und übergießt sie mit einer Béchamelsauce. Das Ganze wird dann im Ofen überbacken, bis es goldbraun und knusprig ist.
  4. Suppen und Eintöpfe: Chicorée kann auch in Suppen und Eintöpfen verwendet werden. Schneide die Blätter sehr fein und gib sie in Gemüse- oder Hühnerbrühe, um den Gerichten eine zusätzliche Geschmacksnote zu verleihen.
  5. Smoothies: Für einen gesunden Smoothie kannst du die zarten Blätter zusammen mit anderen grünen Gemüsesorten wie Spinat und Grünkohl verwenden. Die leichte Bitterkeit wird durch süße Früchte wie Bananen oder Ananas ausgeglichen.

Tipps zur Lagerung

Damit Chicorée möglichst lange frisch bleibt, ist die richtige Lagerung entscheidend. Bewahre ihn im Kühlschrank auf, vorzugsweise in einem perforierten Plastikbeutel oder in feuchtes Küchenpapier gewickelt; so bleibt er bis zu einer Woche lang frisch.

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Selbstanbau im Garten

Wenn du Chicorée selbst anbauen möchtest, kannst du dies mit etwas Geduld und Pflege erfolgreich tun. Der Anbau erfolgt in zwei Phasen: Zunächst werden die Samen im Frühjahr im Freiland ausgesät. Die Pflanzen benötigen einen sonnigen Standort und gut durchlässigen Boden. Sobald die Wurzeln im Herbst ausgereift sind, musst du sie ernten und zur Forcierung in einen dunklen, kühlen Raum bringen, wo sich dann innerhalb von drei bis vier Wochen die Chicorée-Köpfe ausbilden.

Wir hoffen, dieser kleine Steckbrief hat dir Lust auf Chicorée gemacht und du probierst das sehr gesunde Gemüse bald mal aus oder entdeckst es wieder für dich.

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