Die Alepposeife ist eine Naturseife und stammt, wie der Name vermuten lässt, ursprünglich aus Syrien, genauer aus der Stadt Aleppo. Dort wird sie nach einem uralten, überlieferten Rezept seit vielen Jahrhunderten hergestellt. Mit der Zeit hat sie sich auch ihren Weg nach Europa und in den Rest der Welt erobert und erfreut sich als wahrer Alleskönner großer Beliebtheit für die Körperpflege und im Haushalt.
Alepposeife – Natur pur
Die Alepposeife zählt zu den sogenannten Naturseifen, das heißt, dass keine künstlichen Inhaltsstoffe verwendet werden, wie zum Beispiel Mineralöle, Parfüm oder Stabilisatoren. Stattdessen werden hier nur drei natürliche und sehr wertvolle Bestandteile verwendet: Olivenöl, Lorbeeröl und Soda-Asche. Der pH-Wert liegt bei 8 – 9, was die Alepposeife leicht basisch und damit besonders hautfreundlich macht.
Besonders an der Alepposeife ist der hohe Anteil an unverseiftem Lorbeeröl, welches erst nach der Verseifung des Olivenöls hinzugegeben wird. Dadurch bleiben die guten Wirkstoffe besser erhalten und machen die Seife zu einem wertvollen Pflegeprodukt. So wirkt das Lorbeeröl beispielsweise antibakteriell, antifungal und entzündungshemmend, es spendet Feuchtigkeit und ist rückfettend. Durch diese Eigenschaften eignet sich die Seife besonders gut zur Pflege von Körper, Haaren und Bart.
Die Prozentangabe macht den Unterschied
Wenn man sich eine Alepposeife kaufen möchte, begegnen einem schnell verschiedene Prozentangaben. Doch was bedeuten diese eigentlich genau? Die Prozentzahl gibt immer den Anteil des Lorbeeröls an. Je höher die Zahl, also je mehr Lorbeeröl enthalten ist, desto mehr Wirkstoffe sind von ihm enthalten. Grundsätzlich ist die Alepposeife sehr gut verträglich und lässt sich vielseitig am Körper einsetzen. Möchte man die wertvollen Wirkstoffe aber optimal nutzen, hier eine kleine Hilfe:
- 100 % Olivenöl: für fettige Haut, für die Haare, für Baby- und Kinderhaut, zum Händewaschen
- 85 % Olivenöl / 15 % Lorbeeröl oder 80 % Olivenöl / 20 % Lorbeeröl oder 70 % Olivenöl /30 % Lorbeeröl: als Allzweckseife, gut für Mischhaut
- 50 % Olivenöl / 50 % Lorbeeröl: für trockene Haut und Haare, zum Rasieren
Anwendungsmöglichkeiten für den Alleskönner Alepposeife
Handseife
Wie schon erwähnt, ist die Alepposeife sehr schonend zur Haut. Das macht sie besonders für beanspruchte Hände so wertvoll. Sie fettet nach, was aber nicht heißt, dass fettige Haut noch fettiger wird; stattdessen wird die Haut schön geschmeidig und glatt. Gerade beim Händewaschen ist auch von Vorteil, dass die Seife desinfizierend und antiseptisch wirkt.
Duschgel-Ersatz
Auch für die Körperpflege ist Alepposeife perfekt. Dazu die Haut gut anfeuchten, mit der Seife sanft abreiben oder sie zuerst in den Händen aufschäumen, dann abduschen. Zurück bleibt streichelzarte, gepflegte Haut. Die Seife ist sehr ergiebig; mit einem typisch geformten Brocken kommt man in etwa 4 bis 6 Monate aus. Das spart nicht nur Geld, sondern schont auch die Umwelt.
Rasieren mit Seife
Alepposeife wirkt, wie andere Rasiergele auch: sie schützt die Haut vor Irritationen, Verletzungen und Rasierbrand. Zudem pflegt sie gleichzeitig. Für eine Rasur die Hautstelle leicht anfeuchten und mit der Seife abreiben bzw. sie vorab aufschäumen. Kurz einwirken lassen und dann rasieren.
Haare waschen mit Alepposeife
Die Anwendung als Shampoo ist ein echter Klassiker und äußerst beliebt. Allerdings sei dazu gesagt, dass man sich wohl erst daran gewöhnen muss, denn viel Schaum entsteht bei der Wäsche mit Seife nicht. Auch können sich die Haare die ersten Male noch etwas ungewohnt anfühlen, das legt sich aber nach ein paar Wäschen. Hilfreich ist hier zum Abschluss des Waschens eine „saure Rinse“: sie dient als natürliche Spülung und lässt sich ganz einfach selbermachen. Dazu einfach auf 1 Liter Wasser 1 bis 2 EL Apfelessig geben und gut verrühren. Diese Mischung nach der Seifenwäsche über die Haare geben; sie muss nicht ausgespült werden (kann aber). Keine Sorge, der leichte Essiggeruch verfliegt, wenn die Haare trocken sind.
Besonders empfohlen wird die „saure Rinse“, wenn recht kalkhaltiges Wasser zum Haarewaschen benutzt wird. Kalk kann die Waschleistung von natürlichen Seifen herabsetzen, so dass sie nicht richtig wirken und sich ausserdem negativ auf die Haare auswirken. Durch den Essig schließt sich die Schuppenschicht der Haare wieder und lässt sie glänzen und strahlen.
Als Zahnpasta
Zugegeben, das klingt erstmal seltsam, aber tatsächlich kann man die Alepposeife auch gut als (sehr natürliche) Zahnpasta hernehmen. Dazu die angefeuchtete Zahnbürste etwas über den Seifenblock reiben und die Zähne damit putzen. Anschließend gründlich ausspülen.
Spülmittel
Mit Alepposeife lässt sich auch wunderbar Geschirr spülen, sie ist ein guter Fettlöser. Entweder die Seife mithilfe einer Reibe zu kleinen Spänen verarbeiten und diese dann ins Wasser geben, oder mit der Spülbürste über den Seifenblock reiben und so etwas davon aufnehmen.
Gegen Insekten
Ein paar Stücke Alepposeife im Kleiderschrank halten Motten und Mücken fern. Dies liegt vor allem an den enthaltenen ätherischen Ölen.
So nachhaltig ist Alepposeife
Auch, wenn die Seife hauptsächlich in Syrien hergestellt wird und erst nach Deutschland transportiert werden muss, ist sie sehr umweltfreundlich und nachhaltig.
- Die Inhaltsstoffe sind natürliche, nachwachsende Rohstoffe, die vollständig biologisch abbaubar sind.
- Ein Stück der Alepposeife ist sehr ergiebig! Bei normaler Benutzung kommt man damit problemlos 5 bis 7 Monate aus. Das spart ordentlich Plastik und auch Rohstoffe werden geschont.
- Die Seife ist vegan und kommt ohne Tierversuche aus.
- Damit die Seifen auch nach der Produktion weiter reifen können, werden sie ohne Plastik verpackt.
- Dadurch, dass sich die Seife so vielfältig einsetzen lässt, werden einige Produkte und somit Verpackungen überflüssig.
- Die Herstellung erfolgt zumeist ganz traditionell in kleinen, regionalen Betrieben. Durch den Kauf von Alepposeifen unterstützt man diese kleinen Hersteller und hilft mit, Arbeitsplätze zu schaffen und zu erhalten.
Kennt ihr Alepposeife? Habt sie vielleicht schon mal ausprobiert oder nutzt sie sogar regelmäßig? Schreibt’s uns gern in die Kommentare!
Auf ihrem eigenen Foodblog „Ginger&Thyme“ teilt sie ihre liebsten veganen Rezepte und zeigt damit die unglaublich große und leckere Vielfalt, die die vegane Lebensweise mit sich bringt. Neben den Themen Kochen und Ernährung interessiert sich Britta unter anderem für Yoga, Fitness und Gaming. Schaut unbedingt auf ihrem Blog vorbei und folgt ihr auf Instagram @ginger_and_thyme, um keines ihrer Rezepte zu verpassen.
2 Kommentare zu “Alleskönner Alepposeife”